In der Sitzung vom 11.September 2018 des Ausschusses für Bauen, Planung, Umwelt und Ortsentwicklung (BPUO) stellte Frau Ludwig vom Planungsbüro Contura die aktualisierten Pläne zur Neugestaltung der Erpelanlage vor. Neben dem schon bekannten Entwurf der Südseite der Anlage – Kosten 420 tsd. € – standen für den Gesamtentwurf, der laut Beschluss der Gemeindevertretung bei 650 tsd. € „gedeckelt“ ist, also noch zusätzlich 230 tsd. € zur Verfügung. Von diesen Rahmenbedingungen ließ sich Planerin Ludwig aber nicht beirren und präsentierte bunte Bilder und Vorstellungen, die für das Gesamtbudget nicht zu haben sind. Erst auf intensive Nachfragen seitens des BPUO erklärte sie dem erstaunten Zuhörerkreis, dass das präsentierte Gesamtkonzept rund 900 tsd. € kosten würde…
Der BPUO beschloss daraufhin, dass Frau Ludwig zur nächsten Sitzung eine detaillierte Kostenplanung vorlegen soll, um zu entscheiden, was man weglassen kann, um auf die 650 ts. € zu kommen. Allein dieser Beschluss zeigt die Hilflosigkeit eines Ausschusses, der offensichtlich vergessen hat, dass der Schwanz nicht mit dem Hund zu wedeln hat:
1. Warum legt Contura überhaupt einen Entwurf vor, der das gesetzte Budget um fast 50% überschreitet?
2. Wie erfolgte das Briefing von Contura? Hat man Frau Ludwig „einfach mal planen lassen“, ohne die Obergrenze verbindlich festzulegen?
3. Warum wurde nicht im Vorfeld festgelegt, dass Contura auch eine Auflistung der Einzelposten wie Wegekosten, Baumanpflanzung, Parkbänke, Beleuchtung zu präsentieren hat?
4. Warum hat man im Briefing offensichtlich versäumt, Contura aufzufordern, eine Planung in Form eines Modularkonzeptes vorzulegen?
5. Warum hat Frau Ludwig nicht den Auftrag bekommen, im Rahmen des Gesamtkonzeptes auch eine preiswertere Variante z.B. für 450 tsd. € aufzuzeigen?
Fragen über Fragen, die nur deshalb zu stellen sind, weil der BPUO bzw. die Gemeindevertretung und auch der Bürgermeister offensichtlich ein miserables Briefing zu verantworten haben.
Wir, die Freien Demokraten, fordern die Gemeindevertretung auf, endlich Struktur in dieses Planungs-Chaos zu bringen:
1. Angesichts der anderen teuren Projekte innerhalb der Gemeinde (Marktplatzerneuerung Hähnlein), die mehr Geld als geplant verschlingen werden, sollte das Budget für die Erpelanlage nochmals kritisch geprüft werden. Wir bleiben dabei: 650 tsd. € für einen 8.000 qm-Park sind definitiv viel zu viel Geld. Das geht günstiger ohne messbaren Qualitätsverlust. Vorschlag: Contura legt eine 450 tsd. €-Variante vor.
2. Neues Briefing an Contura: Gesamtkonzept ist auf Basis des festgelegten Budgets vorzulegen. Nicht der BPUO muss überlegen, was man weglassen kann, sondern Contura muss vorschlagen, was man oberhalb des festgelegten Budgets ggf. noch hinzufügen könnte.
3. Innerhalb des Konzeptes sind unterschiedliche Kosten für Einzelbausteine zu präsentieren. Beispiel: Die geplanten Asphaltwege kosten ca. 15,00 € je qm, eine Ausführung in Form von wassergebundenen Decken – wie in Parks üblich – dagegen nur ca. 1,50 € qm. Bäume kann man für 15,00 € das Stück oder auch für 75,00 € kaufen usw.
4. Vorlage seitens Contura, was modulare Ergänzungen des Gesamtkonzeptes kosten würden, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewünscht und finanziert werden können bzw. sollen.
Letztendlich muss es das Anliegen der Gemeindevertretung sein, dass die Erpelanlage einerseits wieder ein Platz der Begegnung sein soll, andererseits aber die Kosten in einem vertretbaren Rahmen bleiben müssen. Es sind und bleiben Steuergelder der Bevölkerung, die hier ausgegeben werden, egal ob die Finanzierung durch die Haushaltskasse der Gemeinde oder der Hessenkasse erfolgt. Unter diesem Aspekt hat Contura eine Planung abzuliefern, die geeignet ist, eine bürgerorientierte Entscheidung zu treffen.
FAZIT: 450 tsd.€ statt 900 tsd. €. lautet die Forderung.